Agri-PV, auch Agrar-Photovoltaik genannt, ist eine Technologie, die die Vorteile der Photovoltaik mit denen der Landwirtschaft verbindet. Die Anlagen werden auf landwirtschaftlichen Flächen installiert, um Strom zu erzeugen, während die Flächen weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden können.
In Österreich gibt es verschiedene Varianten von Agri-PV-Anlagen. Eine Möglichkeit ist die Installation von PV-Modulen auf Dächern von landwirtschaftlichen Gebäuden wie Ställen oder Scheunen. Eine andere Möglichkeit ist die Installation von PV-Modulen auf Freiflächen wie Feldern oder Wiesen. Dabei können die Module auf speziellen Gestellen montiert werden, um die landwirtschaftliche Nutzung nicht zu beeinträchtigen.
Die Vorteile von Agri-PV-Anlagen liegen auf der Hand. Zum einen können sie dazu beitragen, den Strombedarf landwirtschaftlicher Betriebe zu decken und damit die Betriebskosten zu senken. Nicht zuletzt deshalb, weil ihr Stromertrag oft vor Ort genutzt wird und der Netzanschluss in der Regel keinen so umfangreichen Netzausbau erfordert wie bei anderen Freiflächenanlagen.
Zum anderen können sie, z.B. auch in Kombination mit Energiegemeinschaften, Einnahmen für die Stromversorgung der umliegenden Gemeinden erwirtschaften und durch die Reduktion des CO₂-Ausstoßes einen Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz leisten.
Derzeit werden hauptsächlich zwei unterschiedliche Systeme eingesetzt: aufgeständerte Anlagen mit semitransparenten Modulen und aufgeständerte Anlagen mit bifazialen Modulen:
Der Einsatz von horizontal montierten, semitransparenten Modulen bietet Schutz vor den immer häufiger auftretenden Wetterextremen wie Hagel, Starkregen, Frost und übermäßiger UV-Strahlung.
Durch den um bis zu 80 % reduzierten Einsatz von Spritzmitteln können Pflanzen geschützt werden.
Zusätzlich kann in Trockenperioden durch eine leicht integrierbare, sparsame Direktbewässerung die notwendige Feuchtigkeit zugeführt werden.
Systeme mit vertikaler Aufständerung zeichnen sich durch Reihen von vertikal aufgestellten bifazialen Doppelglasmodulen aus. Um beidseitig hohe Erträge zu erzielen, muss eine Verschattung zu jeder Tageszeit und bei unterschiedlichen Sonneneinstrahlungswinkeln vermieden werden. Hierfür kommen nur rahmenlose, bifaziale Hochleistungsmodule infrage, die auf beiden Seiten Strom erzeugen können.
In Österreich gibt es verschiedene Förderungen für Agri-PV-Anlagen. So gibt es beispielsweise das Förderprogramm "PV-Agrar" des Klima- und Energiefonds. Dieser wurde vom Lebensministerium beauftragt, im Rahmen dieses Programms mit insgesamt 100 Mio. Euro bis 2025 die Erhöhung der Versorgungssicherheit in der Land- und Forstwirtschaft durch die Förderung von umweltrelevanten Investitionsmaßnahmen zu bewirken. Damit soll eine gezielte Erhöhung des Selbstversorgungsgrades der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe erreicht werden.
Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft fördert auch Agri-PV. Definiertes Ziel der Regierung ist es, bis 2030 die Stromerzeugung zu 100 Prozent auf erneuerbare Energieträger umzustellen. Strom aus Photovoltaikanlagen wird dazu einen wesentlichen Beitrag leisten. In der Landwirtschaft wollen wir möglichst viele energieautarke Bauernhöfe schaffen, die den Strom für den Eigenbedarf aus gebäude- und betriebsintegrierten Photovoltaikanlagen inklusive Speicher erzeugen. Dafür wird ein Sonderinvestitionstopf für die Landwirtschaft mit einem Volumen von 25 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung stehen. Weitere länderspezifische und regionale Förderungen sind im Einzelfall möglich.
Auch eine Befreiung von der Umsatzsteuer wurde inzwischen umgesetzt. Steuerliche Aspekte im Zusammenhang mit PV-Anlagen sollten im Vorfeld mit einem Steuerberater besprochen und bewertet werden.
Weitere Informationen zu diesem wichtigen Thema finden Sie in Kürze auf unserer Website.
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